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Ein Ambulanzfahrzeug und medizinische Hilfsgüter für das Notfallspital in Reşita

Bocsa, 20. September 2012
Von Vali Florescu

Seit dem Fall des Ceausescu-Regimes zählt die medizinische Versorgung in Rumänien zu einem Luxusgut, das sich nur wenige Menschen leisten können. Die Krankenhäuser erhalten zur medizinischen Notversorgung lediglich eine sehr geringe staatliche Förderung, die aber meist nicht einmal für die medizinische Grundversorgung ausreicht und sind damit auf externe Spenden angewiesen. Die Versorgungslage in Rumänien - insbesondere auf dem Land – ist derart prekär, dass viele Spitäler weder dringend benötigte medizinische Geräte noch medizinische Verbrauchsmaterialien beschaffen können. Die Einrichtungen und Gerätschaften in vielen Regionalspitälern sind veraltet und ohne die zusätzliche Hilfe durch Hilfsorganisationen wäre in vielen Spitälern die Versorgung der Patienten nur unzureichend möglich.

Krankenzimmer
Das Notfallspital in Reşita ist chronisch überbelegt

Das Spital in Bocșa, einer Stadt mit 16‘000 Einwohner, ist seit langem geschlossen. Aus Mangel an Geld und Betriebsmittel. Die Bewohner der Stadt müssen deshalb ins rund 30 Kilometer entfernte Unfall- und Notfallspitals von Reşita ausweichen, welches der wichtigste Anbieter von medizinischen Dienstleistungen im Bezirk Caraş-Severin ist. „Wir sind chronisch überlastet“, sagt uns der Chefarzt Dr. Dumitru Secăşan. „Letztes Jahr haben wir über 42‘000 Patienten behandelt. Bis zum 30 Juni waren es bereits über 24‘000 Menschen, die zu uns in Unfallkrankenhaus gekommen sind. Das sind jeden Tag mehr als 120 Patienten, die wir behandeln“.

Notfallspital von Reşita
Über 45'000 Menschen werden jedes Jahr im Notfallspital von Reşita behandelt

Die Stiftung «Triumph des Herzens» in Bocșa unterstützt deshalb das Notfallspital in Reşita regelmässig mit medizinischen Hilfsgütern, Spitalbetten, Medikamenten und medizinischen Geräten, die wir von Spitälern in der Schweiz und Deutschland erhalten. Ein Glücksfall wollte es, dass uns das Rote Kreuz in Deutschland einen Krankenwagen zur Verfügung gestellt hat. Er wurde von unserer deutschen Sektion neu ausgestattet und bis unters Dach mit weiteren medizinischen Geräten, Medikamenten und chirurgischen Instrumenten ausgefüllt, die uns von Spitälern und der Pharmaindustrie zur Verfügung gestellt wurden. Das Ambulanzfahrzeug wurde schliesslich anfangs September nach Rumänien überführt und dem Spital in Reşita übergeben. Zusammen mit dem Ambulanzfahrzeug konnten weitere medizinische Gerätschaften und Einrichtungsgegenstände, darunter ein Gynäkologiestuhl, welche mit früheren Transporten aus Österreich an unser Kinderzentrum in Bocșa überbracht wurden, dem Notfallspital in Reşita übergeben werden.

Ambulanzwagen
Der Ambulanzwagen wird - zusammen mit weiteren medizinischen Hilfsgütern - an einen Vertreter des Unfall- und Notspitals von Reşita übergeben

„Wir sind sehr dankbar für die Hilfslieferungen für unser Spital“ bekennt der Direktor des Unfall- und Notfallspitals von Reşita, Dumitru Secăşan. „Das ist eine sehr grosse Hilfe für uns. Das Ambulanzfahrzeug und die medizinischen Geräte sind ein wichtiger Beitrag an die Grundversorgung unseres Spitals. Wir möchten uns bei der Stiftung «Triumph des Herzens» aber auch bei den grosszügigen Spendern in Deutschland und Österreich ganz herzlich für diese unschätzbare Hilfe bedanken.“

Der Direktor des Unfall- und Notfallspitals von Reşita, Dumitru Secăşan
Der Direktor des Unfall- und Notfallspitals von Reşita, Dumitru Secăşan

Im Gegenzug wurde vereinbart, dass das Ambulanzfahrzeug auch für die vielen Patienten in Bocșa zur Verfügung stehen wird. Bocșa hat kein medizinisches Ambulatorium und keinen Notfalldienst, der verletzte oder schwerkranke Menschen ins Spital bringen könnte. Dank der grosszügigen Spende aus Deutschland können jetzt auch die Menschen der Stadt Bocșa den allgemeinen Notruf des Rettungsdienstes in Reşita wählen, welcher mit dem neuen Fahrzeug den Kreis der ärztlichen Notversorgung erweitern kann.

Die Einsatzzentrale des Notfalldienstes in Reşita
Die Einsatzzentrale des Notfalldienstes in Reşita

Die Leitung des Notfallspitals des Bezirks Reşita bedankt sich bei allen Unterstützern der Organisation Osteuropahilfe "Triumph des Herzens", die durch ihr humanitäres Engagement einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung der medizinischen Versorgung der Bevölkerung von Bocșa und Reşita geleistet haben.

Fotogalerie

Ein wichtiger Teil unserer Arbeit in Rumänien  ist die Unterstützung der medizinischen Infrastrukturen mit Hilfsgütern. Wir erhalten von vielen Spitälern in der Schweiz und in Deutschland nicht mehr benötigte Geräte, Instrumente, Spitalbetten, Verbandsmaterialien und Medikamente, mit denen wir die medizinische Einrichtungen in Rumänien unterstützen.

Ambulanzwagen
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Dankesbrief

Der Direktor des Unfall- und Notfallspitals von Reşita, Dumitru Secăşan, bedankt sich für das Ambulanzfahrzeug und die medizinischen Hilfsgüter.  Sie können den Dankesbrief als PDF herunterladen, indem Sie auf das entsprechende Bild klicken.

Abbildung eines Dankesbriefs
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