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Bei 2-3 Sattelschleppern pro Woche, die unsere Lager in der Schweiz, in Deutschland, Österreich oder Luxembourg in Richtung ihrer Destinationen in Osteuropa verlassen, ist es unmöglich, über jede Hilfsgüterlieferung zu berichten. Stellvertretend für die vielen Empfänger möchten wir in loser Reihenfolge einige Destinationen vorstellen, welche seit vielen Jahren durch die Osteuropahilfe Hilfsgüter erhalten und an bedürftige Menschen und soziale Einrichtungen verteilen.
In der Region Zhytomir (Westukraine) arbeiten wir seit vielen Jahren mit dem «Regional Christian Charity Fund of St. Panthylemon» zusammen, der in der Stadt und in den umliegenden Dörfern die bedürftigen Familien und sozialen Einrichtungen unterstützt. Fünf bis sechs Mal jährlich trifft ein Sattelschlepper der Osteuropahilfe mit Hilfsgütern in Zhytomir ein und wird durch die Stiftung «St. Panthylemon» an die Bedürftigen der Region verteilt.
Die Stiftung wurde 2002 vom Archimandrit Klement der Ukrainischen Orthodoxen Kirche und von Kostiantyn Holovchanskyi, einem Journalisten und Nachrichtensprecher des regionalen Fernsehsenders Zhytomir-TV, gegründet. Primäres Ziel der Stiftung ist es, den Waisen, Behinderten, bedürftigen älteren Menschen und den Opfern der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl zu helfen und Unterstützung aus dem Ausland zu organisieren. Seit dem Ausbruch der Kriegshandlungen in der Ostukraine unterstützen sie vermehrt auch Flüchtlinge, die ihr Hab und Gut verloren haben und Schutz und Unterkunft in der Region suchen.
Die Stiftung «St. Panthylemon» arbeitet eng mit anderen öffentlichen Organisationen und Institutionen zusammen und verteilt die humanitären und medizinischen Hilfsgüter an viele soziale Einrichtungen in der Region, die sich um Menschen in Not kümmern.
Beispielsweise an den regionalen Wohltätigkeitsfonds «Lyudyanіst», der sich für alleinstehende Rentner, Behinderte, verwundete Soldaten, Waisen, Mehrkinderfamilien, sowie für Flüchtlinge einsetzt. "Lyudyanіst" betreut über 700 Menschen und betreibt eine Sozialstation, an die sich täglich 40 bis 50 Menschen wenden. Sie erhalten Schuhe, Kleidung, Bettwäsche, Krankenbetten, medizinische Geräte, Rollstühle, Gehhilfen sowie Spielzeug, Fahrräder, Kinderwagen und Haushaltsartikel für die Familien und Kinder.
Eine weitere humanitäre Organisation, welche regelmässig Hilfsgüter erhält, ist der Wohltätigkeitsfonds «Liquidator», der sich nach den sogenannten 'Liquidatoren' benannt hat, welche nach der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl aufgeboten wurden, um die verstrahlten Trümmer aufzuräumen. Auch wenn die Medien heute praktisch nichts mehr über die fast 30 Jahre zurückliegende Nuklearkatastrophe berichten, so sind die Spätfolgen in Zhytomir, das nur knapp 200 km vom Unglücksreaktor entfernt ist, noch immer gegenwärtig. Viele strahlengeschädigte Menschen leben in der Region und viele schwerstbehinderte Kinder sind seither in der Region auf die Welt gekommen. Die Organisation «Liquidator» kümmert sich um diese Menschen und benötigt unsere Unterstützung, weil die staatliche Mittel dafür weitgehend gekürzt wurden oder fehlen.
Seit vielen Jahren erhält auch der «Verband für behinderte Kinder» in der Stadt Korostyshiv durch die Zusammenarbeit mit der Stiftung «St. Panthylemon» Hilfsgüter von der Osteuropahilfe. Die staatlichen Fördergelder für die Unterstützung von Behinderten wurden in den letzten Jahren massiv zusammengestrichen, wodurch sich die Möglichkeiten dieser Organisation deutlich verschlechtert haben. Auch sie ist für jede Unterstützung aus dem Ausland sehr dankbar.
Ein weiteres Augenmerk gilt der Nothilfe für Menschen in ländlichen Gebieten. Besonders ältere Menschen, die mit einer kärglichen Rente ihr Leben bestreiten müssen, leben oft in existentieller Not. Viele von ihnen sind krank und benötigen ständige Pflege. Die einzige Möglichkeit, ihnen zu helfen, besteht in der Zusammenarbeit mit den lokalen Kirchen. Die Religionsgemeinschaften sind oft die letzten Anlaufstellen, welche diesen Menschen Unterstützung, Gemeinschaft und Halt bieten. Daher geht ein weiterer Teil unserer humanitären Hilfe an lokale Religionsgemeinschaften.
Seit mehr als 13 Jahren setzt sich die Stiftung «St. Panthylemon» für die bedürftigen Menschen in der Region Zhytomir ein und hat in dieser Zeit über 1'000 Tonnen Hilfsgüter von der Osteuropahilfe an soziale Einrichtungen, Spitäler und Kinderheime weitergegeben. Dass dies möglich war, ist unseren treuen Unterstützern in der Schweiz, Deutschland und Österreich zu verdanken, welche seit vielen Jahren unermüdlich Hilfsgüter für die von Armut, Ausgrenzung und Krankheit betroffenen Menschen sammeln und die Hilfsgütertransporte laden, welche wir an Destinationen wie Zyhtomir schicken können. Einen besonderer Dank geht an die vielen Helferinnen und Helfer der Ukrainehilfe in Klagefurt, welche die Stiftung «St. Panthylemon» seit vielen Jahren in besonderer Weise unterstützt. Sie alle haben einen grossen Anteil daran, dass wir die Not vieler Menschen lindern können, die ansonsten sich selbst überlassen bleiben. Vielen herzlichen Dank dafür!