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Kleider als „Geschenke des Himmels“

Die Kolpingfamilie in Isny verpackt seit 40 Jahren Kleider für Bedürftige

erschienen in der Schwäbischen Zeitung
am 1. August 2019
von Walter Schmid

NEUTRAUCHBURG - Kürzlich hat sich die aktuelle Mitarbeiterschaft der Isnyer Kleider-Sammel- und Verpackungsmannschaft zu einem Rückblick auf 40 Jahre "Aktion Brasilien" - später "Osteuropahilfe" - in Gründeis getroffen. Pfarrer Edgar Jans und Diakon Jochen Rimmele fanden Worte der Dankbarkeit für "das große Werk der Barmherzigkeit".

Die gegenwärtige Sammel- und Verpackungsmannschaft der Kolpingfamilie bei ihrem Jubiläumsrückblick in Gründeis, stehend vor der nächsten Kleiderladung für Rumänien. Foto: Walter Schmid

Mit einem Bilderbericht zeigte Anton Halder, die Säule der Aktion, in großen Schritten die Geschichte der Sammel- und Verpackungsaktion auf, deren 'Zentrum' im Weiler Gründeis bei Isny liegt. "1979 erreichte uns ein Aufruf des Kolpingwerkes Köln mit der Bitte, dass wir uns an der Kleidersammlung für die Kolpingzentrale in Sao Paulo/ Brasilien beteiligen.  Bescheidene drei Pakete konnten wir anfangs beisteuern", erinnerte sich Halder.

Doch die Bereitschaft, zu spenden und bei der Verpackung in Kartons mitzuhelfen, sei stetig gewachsen, so dass einige Jahre später bereits 200 Kartons mit Kleidung per Post nach Sao Paolo und dann auch zum Kolping-Verband Rio do Sul verschickt werden konnten. Um Portokosten zu sparen, habe man sich dann der "Aktion Hoffnung" angeschlossen. An zwei Sammeltagen im Frühjahr und im Herbst seien die Kleiderspenden in stapelbaren Kartons mit dem Lastwagen abgeholt und nach Laupheim gebracht worden. Dort wurden sie gepresst und dann in Ballenform in Sammelcontainern nach Brasilien verschifft. Adressat waren Verteilstellen der "Caritas" in dem südamerikanischen Land.

"Dort wurden die Kleidersendungen als ,Geschenke des Himmels' bezeichnet. Ich konnte mich in Brasilien selbst davon überzeugen, dass unsere Spenden bei den Bedürftigsten auch wirklich ankommen: bei Familien, in Kinderheimen, Schulen, Kindergärten, in Gefängnissen und in Spitälern", berichtete Halder.

 

25 Jahre später habe sich schließlich "eine Tür nach Weißrussland aufgetan" - in die Kirchengemeinde Derecin; und später auch nach Rumänien und in die Ukraine zur Organisation Osteuropahilfe "Triumph des Herzens" und deren Organisator, Pater Rolf Schönenberger. Die gespendeten Kleider, Schuhe, Bettzeug und immer wieder gebrauchte Kinderwagen und Spielzeug würden seither an den Sammeltagen in Gründeis verpackt von einem gecharterten Lastwagen aus diesen Ländern abgeholt und zu den Kirchengemeinden der "Caritas" und zu den "Malteser"-Verteilstellen gefahren.

Der LKW der Osteuropahilfe hat in Isny geladen und bringt die Hilfsgüter nach Rumänien.

"Durch Besuche von Kolpingmitgliedern aus Isny in den Empfängerorten kann bestätigt werden, dass unsere Spenden dort ankommen, wo sie hingehören - nämlich bei den tatsächlich bedürftigen Menschen", bezeugte Anton Halder, "und dies ist Ermutigung genug, unsere humanitäre Hilfsaktion fortzusetzen."

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