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1990 haben wir unsere Arbeit in den Provinzen Russlands begonnen. In einem Dorf etwa 120 km nördlich von Moskau wurden wir auf ein Kinderheim für etwa 140 Kinder aufmerksam, in welchem die Kinder wie in einem Gefängnis in 12 grossen, eisernen Käfigen gehalten wurden. Natürlich konnten wir nicht in diesem Dorf arbeiten ohne etwas für dieses Heim zu tun. Und so haben wir begonnen mit der Heimleitung Kontakt aufzunehmen und ihnen in allem zu helfen, soweit es uns möglich war. Bruno Miziolek, einer unserer Mitarbeiter, ist aus Rom hergekommen und hat sich anerboten, in Novoje zu bleiben, um die kranken und invaliden Kinder zu betreuen. Mit der Zeit sind auch die Dorfkinder gekommen und es war nötig, ein Haus für die Kinder von Novoje zu finden. So entschlossen wir uns, ein Haus zu kaufen, das wir zu einem Tagesheim für Kinder umgebaut haben.
Mittlerweile ist daraus ein kleines Dorf entstanden – nicht unähnlich den SOS Kinderdörfern – mit fünf Häusern, die für die Jugend gebaut wurden. Jährlich kommen 600 bis 700 Jugendliche in unserer Häuser, um hier ihre Ferien zu verbringen. Betreut werden die Kinder von einem orthodoxen Ehepaar, einer Erzieherin, von einheimischen Lehrern und einem orthodoxen Priester aus dem Dorf. Die Kinder kommen aus den unterschiedlichsten Bereichen: aus Internaten, aus verschiedenen Pfarreien, aus Invalidenheimen, Kinder von den Mutter Teresa-Schwestern aus Moskau und Kinder von verschiedenen Bewegungen, die in den letzten Jahren entstanden sind. Das Zentrum ist sehr beliebt und wird immer mehr auch durch die russisch orthodoxe Kirche empfohlen.
Die Kinder können bei uns maximal bis zu sechs Monaten bleiben, wie es das Gesetz vorschreibt. Viele der Kinder müssen zuerst wieder daran gewöhnt werden, in die Schule zu gehen. Die Familienverhältnisse der Kinder sind katastrophal. Die meisten kommen aus ärmlichsten Verhältnissen und oft sind ihre Väter Trinker oder Arbeitslose. Wir wollen der Jugend vor allem neue Perspektiven für die Zukunft eröffnen. So haben wir in dieser Region auch viele Studenten, die wir finanziell unterstützen, weil es für die Eltern unmöglich ist. Das Kinderzentrum ist immer mehr zu einem Begegnungs-Punkt für viele Menschen geworden, sowohl von der Kirche wie vom Staat. Der ehemaliger Leiter des Kinderzentrums, Bruno Miziolek, der mitgeholfen hat, das Zentrum aufzubauen, hat inzwischen die Leitung unseres Kinderzentrums in Kiew übernommen, wo er mit den Strassenkindern arbeitet. Seine Stelle in Novoje wurde von Schwester Tamara und Olga übernommen.
Den Kindern, die wir in Russland betreuen, fehlt vor allem die Wärme einer Familie. Deshalb legen wir grossen Wert darauf, dass sich die Kinder bei uns wie in einer Familie fühlen und dass ihnen alles zur Verfügung steht, was sie brauchen. Es liegt uns am Herzen, dass die Kinder für ihre Zukunft ausgebildet werden. Im Zentrum werden sie individuell gefördert, sie können Sport betreiben und erhalten Nachhilfeunterricht.
Mit vielen gemeinschaftlichen Aktivitäten fördern wir ihr soziales Verhalten und unterstützen sie in ihren einzelnen Fähigkeiten. Viele Kinder weinen beim Abschied, wenn sie das Haus wieder verlassen müssen, weil sie noch nie eine solche familiäre Atmosphäre erlebt haben. Die Dankbarkeit dieser Kinder spornt uns an, unsere Arbeit fortzuführen und trotz vieler Schwierigkeiten, die wir in Russland immer wieder erleben, an das Gute im Menschen zu glauben
Sr. Tamara Teuma betreut unser Kinderzentrum in Novoje und kümmert sich um die vielfältigen Belange unseres Hilfswerk in ganz Russland. Als gebürtige Französin unterhält sie eine eigene Webseite (natürlich auf französisch), auf welcher Sie über ihren Alltag und die vielen Projekte in Russland berichtet.