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Kirchenbänke aus Waldkirch für die Ukraine

St. Galler Tagblatt, 18. August 2011
von Raffael Hirt

WALDKIRCH. «Das ist ja Wahnsinn, was es dort unten alles hat», sagt ein Helfer, als das ausgemusterte Mobiliar des Pfarrheims Waldkirch nach draussen getragen wird. Die rund 40 Jahre alten Tische und Stühle werden an die Organisation Osteuropahilfe gespendet (Ausgabe vom 21. Juli). Gestern Mittwoch sind die Möbel nun abgeholt und für den Transport verladen worden. «Allerdings gehen sie nicht nach Rumänien, wie wir zuerst dachten, sondern in eine Kirche in Zhytomir, in der Ukraine», sagt Urban Sutter, Präsident des Kirchenverwaltungsrates. Ebenfalls verladen worden sind ein Altar und acht Kirchenbänke, die nach der Neugestaltung der Kirche nicht mehr gebraucht werden. Über eine Tonne sei die Ladung schwer, schätzen Sutter und der Chauffeur des Lastwagens, dessen Anhänger rund 90 Kubikmeter fasst und am Ende gut gefüllt ist.

Kirchenbänke werden in den Lastwagen verladen
Beginn der Reise nach Osten: Die alten Waldkircher Kirchenbänke werden in den Lastwagen verladen. Bild: Stefan Beusch

«Wir sind froh, dass wir das Mobiliar einem guten Zweck spenden können», sagt der Kirchenverwaltungsratspräsident. Dabei sei das in Waldkirch als alt angesehene Mobiliar noch gut brauchbar - abgesehen von einigen auseinandergebrochenen und zusammengeleimten Stühlen. «Im Keller gab es sogar noch Stühle, auf denen nie jemand gesessen ist». Den Kontakt zum Hilfswerk hergestellt hat die Waldkircherin Marta Dintheer. «Der Empfängerort ist sehr arm. Die Leute dort sind froh um jede Spende», sagt sie. Die Kirchgemeinde Waldkirch wird das alte Mobiliar nicht vermissen. «Die neuen Tische und Stühle sind bereits angekommen», sagt Urban Sutter. Auf geleimten Stühlen muss also in Zukunft niemand mehr sitzen.

Kirchenbänke aus Waldkirch für Rumänien

St. Galler Tagblatt, 21. Juli 2011

WALDKIRCH. Am Mobiliar des Pfarreiheims hat der Zahn der Zeit genagt Teilweise würden die Stühle sogar auseinanderbrechen, steht im Amtsbericht 2010 der Kirchengemeinde. Darum wurden im Budget 2011 total 45'000 Franken für neue Möbel aufgenommen. Die Tische und Stühle sollten erst an die Bevölkerung abgegeben werden. «Das Interesse war jedoch gering», sagt der Präsident des Kirchenverwaltungsrates, Urban Sutter. Auf Anregung des Pfarreirates habe man sich dann entschieden, die Möbel an die Osteuropahilfe zu spenden - zusammen mit den zwei Kirchenbankreihen, die nach der Sanierung und Neugestaltung des Kircheninnern nicht mehr gebraucht werden. «Insgesamt können wir acht Bänke, elf grosse und sechs kleine Tische sowie 142 Stühle nach Rumänien schicken», zählt Sutter auf. Man sei froh, das Mobiliar einem guten Zweck zu überlassen. «Sie nehmen das gerne», ist Sutter überzeugt. «Vielen Schweizern ist gar nicht klar, dass es nur einige Flugstunden entfernt den Leuten bei weitem nicht so gut geht wie uns.» - Der Transport der Kirchenbänke in eine Kirche in Zhytomir (Ukraine) findet voraussichtlich Anfang August statt. (rhi)

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