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von Ramona Jenzer
Als vor mehr als einem Jahr einige Jugendliche der reformierten Kirchgemeinde Frutigen an den Gemeindeleiter, Pfarrer Frank Rytz, herantraten, mit der Idee, den armen Menschen in Osteuropa mit einem konkreten Projekt zu helfen, ahnte noch niemand, welche Dimensionen das Projekt schliesslich annehmen sollte. In einem ersten Schritt wurde eine Hilfsorganisation gesucht, welche bereits in Osteuropa tätig ist, und als Partner das Projekt unterstützen würde.
Vor mehr als einem Jahr fand die erste Sitzung für das Rumänienprojekt statt. Nach etlichen Diskussionen und einem Informationsabend mit Pater Rolf Schönenberger, dem Gründer und Leiter der «Osteuropahilfe» bildete sich ein Team von 14 Jugendlichen aus Frutigen, die etwas gegen die Armut in Rumänien tun wollten. Es wurde beschlossen, Waren des täglichen Bedarfs zu sammeln um mit einem Hilfsgütertransport die ländliche Bevölkerung Rumäniens zu unterstützen.
Pfarrer Frank Rytz informierte die Kirchgemeinde über das Projekt und bald schon unterstützten viele Menschen aus der Region das Projekt und brachten Kleidern, Betten, Mobiliar, Fahrrädern, Geschirr und Spielsachen ins Kirchgemeindehaus, die an Wochenenden und Abenden sorgfältig sortiert, geprüft und verpackt wurden. „Wir sind überwältigt ob der grossen Anteilnahme und Unterstützung für unser Projekt und sehr dankbar für alle finanziellen Zuwendungen, die es uns ermöglichen, den Transport der Hilfsgüter nach Bocsa (Rumänien) zu finanzieren“ erklärt Nicole Wegmüller, die Verantwortliche für die Sammlung der Hilfsgüter.
Im Frühjahr spendierte ein Unternehmer dem Projekt das gesamte Mobiliar eines Hotels in Kandersteg, das in Konkurs gegangen war und umgenutzt werden wird. Einzige Bedingung war die Räumung des Hotels und das Beladen des LKWs, an dem sich über 20 Jugendliche beteiligten. So startete bereits im April ein Lastwagen, gefüllt mit Waren aus dem Berner Oberland, Richtung Rumänien. Das Mobiliar kam einem Altersheim in Rumänien zu gute.
Am 21. Mai 2011 organisierte die Gruppe eine Veranstaltung, um der Öffentlichkeit die Menschen und Kultur Rumäniens näher zu bringen. Nebst rumänischem Essen und rumänischer Musik wurden den zahlreichen Besuchern mit Vorträgen und einem Film die Verhältnisse in Rumänien näher gebracht. Claudio Blarer und Andrea Müller von der Aktion Unity, welche sich bereits mehrfach in Rumänien engagiert haben, berichteten von ihren spannenden Erfahrungen in Bocsa im Kinderzentrum der Osteuropahilfe. Mehr über die bewegende Geschichte und Kultur des Landes hörten die Besucher vom Rumänen Pete, der eine Präsentation hielt. Auch an Bewegung fehlte es nicht. Vreni Rohr leitete einen rassigen Volkstanz an.
Von einem in Pension gehenden Arzt in Burgdorf erhielt das Projekt zwei wertvolle Untersuchungsgeräte für die neurologische Abteilung eines Spitals in Rumänien. Und die Schulgemeinde in Därstetten stiftete zahlreiche Schulbänke, Stühle und Schulmobiliar, welches mit dem Hilfsgütertransport verladen und in eine Schule in Rumänien gebracht wird. Immer wieder wurden die Jugendlichen von der Grosszügigkeit der Bevölkerung überrascht und beeindruckt.
Mit Spannung, ob alles klappen wird, aber auch mit grosser Vorfreude erwartet die Gruppe nun den Reisestart am 23. Juli 2011 in Richtung Bocsa. Untergebracht im Kinderhaus der Osteuropahilfe wird die Gruppe während einer Woche in die vielfältigen Tätigkeiten einer Hilfsorganisation eingebunden. Geplant sind Aktivitäten wie Schulzimmer streichen, Besuch der Schulen in den Armenvierteln von Magura und Bersovia, Ausflüge in die nahegelegene Dörfer und natürlich die Verteilung der verschiedensten Hilfsgüter, welche die Jugendgruppe während des letzten halben Jahres gesammelt haben. Zwei der angehenden Pflegefachfrauen der Gruppe werden für zwei Tage im nahegelegenen Krankenhaus in Resita hospitieren und die beiden angehenden Kindergärtnerinnen können im Kinderhaus an der Betreuung der rund 100 Kinder teilnehmen. Abschluss der Woche bildet der Besuch eines orthodoxen Gottesdienstes in Bocsa.
Eine letzte Anstrengung vor der Abreise der Gruppe ist aber noch gefordert. Am 19. Juli 2011 werden alle gesammelten Hilfsgüter in den Lastwagen der Osteuropahilfe verladen. Die Gruppe freut sich über Hilfe von 11.00 Uhr bis ca. 15.00 Uhr beim Pfarrhaus am Baumgärtliweg sowie beim Kirchgemeindehaus der Reformierten Kirche Frutigen.