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erschienen in der Winterthurer-Zeitung
am 5. April 2017
von Tamara Schäpper
Mangelnde Aufklärung, Armut und Unwissenheit. Drei Gründe für die hohe Abtreibungsrate Rumäniens. Die höchste Europas. Weil das Geld zu knapp ist, ein Kind zu versorgen, wird abgetrieben. Eine erzwungene Handlung, die Fiorella Andreato mit ihrem Projekt verhindern möchte. Zumindest ein Stück weit.
Gütighausen. Babykleider in rosa und weiss. Dazu eine kleine Strickmütze, ein Strampelanzug und Spielsachen. Keine Babyparty, die beschrieben wird. Viel trauriger ist der Anlass. Traurig und hoffnungsvoll. In eine Kartonkiste werden die Dinge gepackt. Mit einigen weiteren Babysachen. Alles Dinge, die ein Baby von null bis zwei braucht. Eine Starthilfe für werdende Mütter. Und für ihre ungeborenen Kinder kann es die Lebensrettung bedeuten. 50 solcher Kisten möchte Fiorella Andreato nach Rumänien schicken. In Form ihres Abschlussprojektes der Sekundarschule. Rumänien weist noch immer die höchsten Abtreibungsrate Europas auf. Weil viele Familien in Armut leben und kein Geld für die Versorgung ihres Babys hätten, entscheiden sie sich, dieses abzutreiben.
Fiorellas Projekt entstand in Zusammenarbeit mit der Osteuropahilfe. Dank den Kontakten ihrer Mutter Renata Zuppiger-Andreato, welche die Sammelstelle der Osteuropahilfe in Seuzach betreibt, liess sich ihr Wunsch, den Frauen und Kindern in Not etwas Gutes zu tun, umsetzen. Höhepunkt ihres Projektes wird der Sammeltag am nächsten Mittwoch.
- Kleider für Tag und Nacht
- Bodys, Socken, Strümpfe, Jacken, Mützen, Finken, Handschuhe
- Krabbel- oder Spieldecke
- Decken zum Zudecken
- Wärmflasche
- Spielzeug
- Frotteetücher
- Lätze
- Mützen
- Feine Haarbürste
- Neuer Nuggi
- Neue Trinkflasche
- Neue Zahnbürste, Zahnpasta
- Pflegeprodukte (Feuchttücher, Wundcreme, etc.)
Wichtig sei bei den Kleidern, dass sie ganz und sauber sind, erklärt Fiorella. Diese seien aber weniger das Problem. Besonders schwierig zu sammeln seien Nuggis, Trinkflaschen, Zahnbürsten und Pflegeprodukte. «Es ist wichtig, dass diese Artikel neu und originalverpackt sind», betont Fiorella. Gerne nimmt die Schülerin auch Geldspenden entgegen. Für ungefähre Vorstellungen: Ein neuer Nuggi kostet fünf, eine neue Trinkflasche 10 Franken.
Um genau diese Dinge kaufen zu können, bat Fiorella auch lokale Geschäfte und Unternehmen um Hilfe. Per Mail, Telefon, oder persönlich präsentierte sie ihr Vorhaben. Die Reaktion war durchwegs dieselbe erklärt Fiorella: «Alle fanden mein Projekt toll. Unterstützen möchte mich aber niemand. Das Projekt sei zu klein und biete keine Werbefläche.» Lediglich eine Firma sagte ihr Spielzeugspenden zu. Deshalb setzt die Schülerin jetzt auf private Spender. «Es geht nicht um grosse Beiträge. Wer keine Kleider hat, darf gerne auch einfach fünf oder zehn Franken spenden, damit ich einen Nuggi oder eine Trinkflasche kaufen kann.»
Für ihr Projekt «CarePakete für Mutter und Kind in Not» sammelt Fiorella alles, was Kinder die ersten beiden Lebensjahre benötigen. Gesammelt wird am 12. April, von 14 bis 16 Uhr, an der Mühlestrasse 20, in Gütighausen. Die Pakete werden dann mit der Osteuropahilfe nach Rumänien gebracht. Mehr Auskunft: Fiorella Andreato und Renata Zuppiger Andreato unter Tel. 052-336 22 59.